Freitag, 17. Juni 2011

Juni 2011


Hallo liebe Familie und Freunde

Herzlichen Dank für eure lieben und anteilsnahmen E-Mails, worüber wir uns sehr gefreut haben. Mit einem weinenden und einem lachenden Auge haben wir den Kontinent Afrika nun entgültig hinter uns gelassen. Mit Ethiopien Airlines ging es von Sansibar aus mit einem Zwischenstopp in Addis Abeba nach Tel Aviv. Da der Flughafen Addis Abeba (Ethiopien) als Drehscheibe aller Afrikaflüge gilt, haben wir in der Wartehalle prompt ein paar alte Reisebekannte wieder getroffen.
In Tel Aviv angekommen ging es dann zu Miriam's Cousine, wo wir uns erstmal von den Strapazen der letzten Wochen erholen konnten. Doch schon nach ein paar Tagen haben wir uns entschlossen auf Endeckungstour zu gehen und mit dem Bus nach Jaffa, in die Altstadt von Tel Aviv zu fahren. Jaffa war neben Jerusalem schon immer von grosser Beteutung und militärisch und in puncto Handel eine wichtige Hafenstadt. Auch wir waren fasziniert von den vielen alten, schönen und gut erhaltenen Gebäuden.
Am Strand von Tel Aviv haben wir dann bei einer frischen Limonade die braungebranten Athleten bei ihrem Krafttraining beobachtet, bevor es dann zum shoppen zum bekannten Carmelmarkt ging. Dort trafen wir dann auf Miriam's Cousin, seine Frau und die Drillinge. Natürlich waren wir mit den Babies eine riesen Attraktion und haben es kaum geschafft in Ruhe durch den Markt zu laufen.
Für die darauf folgende Tage haben wir dann unsere Rucksäcke nocheinmal gepackt, das Zelt unter die Arme genommen und sind durch die Wüste Negev bis nach Eilat gefahren. Eilat ist der südlichste Ort von Israel und grenzt an Ägypten und Jordanien. Saudi Arbien ist gerade mal 11 km von der israelisch-jordanischen Grenze entfernt und bis nach Mekka sind es auch nur 350 km.
In Eilat durften wir bei einer Jeeptour in die faszinierende Landschaft und Geschichte der Wüste eintauchen und auch beim schnorcheln waren wir von der Schönheit der Unterwaserwelt des Roten Meeres total beindruckt. Nach 4 Tagen bei 40°C im Schatten waren wir dann aber doch froh das Nomadenleben im Zelt definitiv hinter uns zu lassen und zurück in den Norden zu reisen.
Somit waren wir pünktlich zu beginn des Feiertages Shavout, auch als Erntedankfest bekannt, wieder zurück in Tel Aviv. In den landwirtschaftlichen Siedlungen werden an diesem Tag wunderbare Feiern und Paraden abgehalten, zu denen sie die Produkte, die in ihrem Dorf wachsen, ausstellen. Die sehr religiösen Juden verbringen die ganze Nacht in der Synagoge und lesen in der Thora, da nach der Überlieferung dies auch der Tag war, an dem die Thora am Berg Sinai dem jüdischen Volk übergeben wurde. Alle anderen die nicht besonders religiös sind, haben den eher neueren Brauch von Verzehr von verschiedenen Milchprodukten übernommen. Somit kamen auch wir in den Genuss von Lasagne, Canneloni, Kartoffelauflauf und super leckeren Käsesahnetorte. Doch dies blieb nicht der einzige Anlass um zu feiern. Ein paar Tage darauf wurden wir dann bei Verwandten (russischer Abstammung) zum grillen eingeladen, wobei der 18. Geburtstag des Sohnes ausgiebig mit Wodka gefeiert wurde. Naja, nach dem 5.Glas Wodka konnte sich auch Alex nicht mehr dagegen wehren eine Ansprache zu halten:-) An diesem Abend haben wir auch erfahren dass an Shabat nicht nur die Strassen in den jüdischen Gebieten in Zürich gesperrt werden, sondern dies auch in den religiösen Vierteln in Israel üblich ist. Und wer sich doch wagt an diesem Tag mit dem Auto durch die Gegend zu fahren, muss schon mal damit rechnen dass er mit Steinen beworfen wird.
Während der Fahrt Richtung Norden durchquerten wir arabische und israliesche Dörfer. Wir fuhren auch entlang der berühmt, berüchtige Mauer zwischen Palästina und Israel. Doch ehrlich gesagt dachten wir immer dass die Mauer viel grösser ist, denn wir sahen keinen Unterschied zu einer normalen Lärmschutzmauer.
Die letzten Tage haben wir bei unseren Verwandten in der Golanhöhe (das ursprünglich syrische Gebiet wird seit dem Sechstagekrieg von Israel besetzt) verbracht. Hier haben wir uns auf die Suche verschiedener Spuren biblischer Geschichten gemacht und einige sehr alte Ausgrabungsstätte besichtigt. Unteranderem waren wir in der historischen Stadt Susita und der Ausgrabungsstätte Kursi. An diesem Ort fand das Wunder der Säuen statt und ganz in der Nähe war der Ort an dem Jesus das Wunder vollbrachte aus fünf Broten und zwei Fischen 4000 Leute zu ernähren. Israel ist historisch und landschaftlich ein sehr eindrückliches Land. Doch da wir schon einmal im Heiligen Land waren und viele Sehenswürdigkeiten wie Jerusalem, Nazareth etc. schon gesehen haben, wollten wir dieses mal einfach ein bisschen Zeit mit unseren Verwandten verbringen und uns von der Schönheit der Landschaft bereichern lassen.
Somit haben wir dann auch beschlossen eine Wanderung durch die Golanhöhen zu machen. Da die Giftschlangen besonders im Sommer aktiv sind, war beim wandern Vorsicht geboten. Doch glücklicherweise sind wir keiner Schlange begegnet und konnten die Schönheit der Natur in vollen Zügen geniessen.
Traditionell wie bei jedem Israelbesuch haben wir mit Miriam's Onkel eine Jeeptour über Stock und Stein gemacht. Doch die Fahrt hat sich gelohnt und wir hatten das Glück ein Rudel Wölfe zu sehen. Wow, wir waren riesig beindruckt und fühlten uns in die Wildniss Afrikas zurückversetzt. Kaum zurück durften wir auf dem Hof unseren Verwandten dann auch hautnah miterleben wie ein Kälbchen geboren wurde. Dies war für uns beide sehr eindrücklich auch wenn der Anblick uns frösteln lies.
Da Israel leider eine tickend Zeitbombe ist und immer wieder in Konflikt mit den angrenzenden arabischen Länder gerät, wird persönliche Sicherheit sehr gross geschrieben. Überall stösst man auf junge Soldaten und auch an Universitäten, Einkaufszentren oder Busbahnhöfe herrschen grosse Sicherheitsvorkehrungen; so wie wir es von unseren Flughäfen kennen. Doch auch bei einem Schulausflug, z.B einer Wanderung, ist es ganz normal dass die Schulklasse von einem bewaffneten Sicherheitsmann bewacht wird. Und in jedem Haus gibt es, wie früher auch in der Schweiz, einen eigenen Luftschutzraum aus einer 30cm Stahlbetonmauer und speziellen Türen und Fenster.
Doch trotz oder gerade wegen diesen Vorkehrungen fühlten wir uns in Israel immer sehr sicher und haben uns von der israelisch-arabischen Kultur und Essen (Pita, Chumus und Falafel, mhhh) verführen lassen. Am Flughafen sitzend geht es nun mit Royal Jordanien nach Hanoi, Vietnam!
Wir wünschen euch eine wunderschöne Zeit und wir freuen uns von euch zu hören.
Herzlich
Miriam & Alexander

Ps: Die Raiffeisbank Zofingen hat uns den ganzen Betrag des gestohlenen Geldes zurück erstattet. Somit können wir unsere Reise ohne Probleme vortsetzen. Schön bei einer so vertrauenswürdige Bank Kunde zu sein. Vielen Dank!


Bilder_Israel